CRM gescheitert – woran lag´s? Nutzerakzeptanz als unterschätzter Game Changer

Viele Unternehmen investieren enorme Summen in die Einführung eines CRM-Systems. Die Hoffnung dabei ist klar: bessere Kundenübersicht, effizientere Prozesse im Vertrieb und Marketing, höhere Kundenzufriedenheit und letztlich mehr Umsatz. Doch die Realität sieht oft anders aus. Nach Monaten intensiver Arbeit, teuren Lizenzen und aufwendigen Schulungen folgt die Ernüchterung: Kaum jemand im Unternehmen nutzt das neue System konsequent, manche Mitarbeiter umgehen es sogar bewusst. Woran liegt das? Hier die wichtigsten Erkenntnisse für alle, die ein CRM-Projekt planen oder gerade mitten drin stecken.

CRM ist weit mehr als ein IT-Projekt

Natürlich muss die Technik stimmen, doch der entscheidende Erfolgsfaktor ist die Akzeptanz der Anwender. Mitarbeitende – insbesondere die Generation Z – wollen verstehen, warum ein neues System eingeführt wird. Ein schlichtes „weil der Chef es so will“ überzeugt niemanden.

Nur wenn der Mehrwert klar erkennbar ist, wird das CRM selbstverständlich genutzt: etwa für eine schnellere Kundenvorbereitung, automatische Workflows oder KI-gestützte Zusammenfassungen. Wer diese Vorteile sieht, trägt seine Daten konsequent ein – und macht das System zu einem echten Gewinn für das Unternehmen.

Typische Fehler bei der CRM-Einführung

  • Auswahl ohne Einbindung der Nutzer
    Oft wird das Tool nach Features ausgesucht, ohne die eigentlichen Prozesse und die Bedürfnisse der Anwender zu berücksichtigen
  • Big Bang statt schrittweisem Vorgehen
    Alles auf einmal auszurollen überfordert. Besser: Think big, start small – mit klaren Quick Wins beginnen und dann ausbauen
  • Fehlendes Change Management
    Ängste („Ich werde kontrolliert“), schlechte oder gar keine Schulung und fehlende Kommunikation führen dazu, dass Mitarbeiter lieber in Notizbüchern oder OneNote arbeiten

Erfolgsfaktoren für ein „gelebtes“ CRM

Ein CRM-System entfaltet seinen vollen Nutzen erst, wenn es von den Mitarbeitenden aktiv genutzt und als selbstverständlicher Teil ihrer Arbeit erlebt wird. Technik allein reicht dafür nicht aus – es braucht eine klare Strategie und eine kontinuierliche Begleitung.

Die folgenden Punkte zeigen, worauf Unternehmen achten sollten, um aus einer reinen Implementierung ein tatsächlich gelebtes CRM zu machen:

  • Frühzeitig die richtigen Menschen einbinden
    Definieren Sie Stakeholder, Key User und Multiplikatoren, bevor Sie mit der CRM-Einführung beginnen. Diese Personen wissen am besten, wo es im Alltag hakt, und können Anforderungen präzise formulieren. 
  • Den Mehrwert klar kommunizieren: Stellen Sie nicht die Software in den Vordergrund, sondern die Vorteile:
    • Bessere Steuerung des Vertriebs durch verlässliche Forecasts 
    • Schnellere Vorbereitung von Kundenterminen dank vollständiger Daten 
    • Automatische Besuchsberichte oder KI-gestützte Zusammenfassungen 
    • Wenn Anwender verstehen, dass sie selbst Zeit sparen und bessere Ergebnisse erzielen, steigt die Bereitschaft zur aktiven Nutzung.
  • Start small,think big
    Setzen Sie eine klare Vision, aber beginnen Sie mit einem schlanken, praxistauglichen Kern. Zeigen Sie Quick Wins, etwa automatisierte Workflows für wiederkehrende Aufgaben oder eine mobile App, die Besuchsberichte per Spracheingabe ermöglicht. Nach und nach können weitere Prozesse folgen.
  • Einfache Bedienung sicherstellen
    Die Erwartungen an Benutzerfreundlichkeit sind hoch. Anwender wollen ein System, das sich so intuitiv anfühlt wie ein Online-Shop: zwei Klicks statt zehn. Mobile Zugriffsmöglichkeiten, Diktierfunktionen und eine tiefe Integration in Outlook oder Microsoft Teams sind heute Standard, nicht Luxus.
  •  Konsequentes Training und kontinuierliche Begleitung
    Ein einmaliger Schulungstag reicht nicht. Neue Mitarbeiter, neue Features und sich verändernde Märkte erfordern laufende Trainings und regelmäßige Feedbackschleifen. Idealerweise begleitet ein erfahrener Partner das Projekt über Jahre und passt Prozesse sowie Technik an neue Gegebenheiten an.

Drei zentrale Takeways

Fazit

Ein CRM-System kann zum Wachstumstreiber werden – oder zum kostspieligen Fehlinvestment. Entscheidend ist nicht, ob Sie das „beste“ Tool wählen, sondern ob Sie Menschen und Prozesse konsequent einbeziehen, echten Nutzen vermitteln und das System kontinuierlich weiterentwickeln.

Wer diese Grundsätze beherzigt, sorgt dafür, dass CRM nicht nur eingeführt, sondern auch gelebt wird – und damit den erhofften Mehrwert für Vertrieb, Marketing und das gesamte Unternehmen liefert.

Als CRM-Hersteller wissen wir: Jedes Unternehmen ist anders. Darum starten wir mit einer klaren Stakeholder-Analyse, erarbeiten ein individuelles Schulungs- und Change-Management-Konzept und begleiten unsere Kunden langfristig – nicht nur bis zum Go-Live. Sprechen Sie uns gerne an!

 

Über den Autor

Michael Stump
Michael StumpManaging Director itmX
Michael gehört zum Geschäftsführungstrio der itmX und weiß mit seiner langjährigen Projekterfahrung immer, wo den Kunden der Schuh drückt. Bereits seit Mitte der 90-er Jahre ist er im SAP-Business tätig und zeichnet sich hier als Experte für die Themenbereiche Marketing, Sales und E-Commerce aus. Mit seiner Expertise unterstützt er unsere Kunden bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategien.